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British Kennel Club Health Survey 2011 - Bericht 2011 (Englisch)

 

Neu Feb. 2012: Ergebnisse der on-line Umfrage 2011 (Englisch)

 

 

 PRA beim Irish Setter neu!     Hüftgelenksdysplasie (HD)     Magendrehung     Epilepsie    erbliche Erkrankungen im Welpenalter    Babesiose

 

 

Die Gesundheit des Irish Setters

 

Wir alle wünschen uns Gesundheit und Vitalität bis ins hohe Alter. Beim Menschen wissen wir, was es dazu braucht: Gesunde Ernährung, genügend Bewegung, eine befriedigende Beschäftigung, ein gutes soziales Umfeld und eine gute medizinische Versorgung. 

 

Beim Hund sieht es kaum anders aus:  

  • Eine auf Alter und Aktivität abgestimmte ausgewogene Ernährung

  • Auslauf und sinnvolle Beschäftigung

  • Pflege (Haarkleid, Ohren, Krallen)

  • Betreuung durch den Tierarzt (Impfungen)

Diese Aspekte liegen ganz in den Händen des Hundehalters - eine Vernachlässigung des einen oder anderen Faktors kann nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit Ihres Hundes haben. Nun gibt es aber auch gesundheitliche Probleme, die eher rassespezifischer Natur sind und diese sollen hier nicht unerwähnt bleiben.

 

Es wird viel geschrieben über die 'Überzüchtung' des Rassehundes. Was ist nun wahr daran? Tatsache ist, dass die oft zitierten Erbkrankheiten praktisch alle auch beim Mischling vorkommen. Wenn aber bei einer Rasse ein gesundheitliches Problem vermehrt auftritt, muss man annehmen, dass einige Vertreter dieser Rasse in ihrem Erbgut die Veranlagung zu dieser Krankheit tragen. In solchen Fällen sind die Rasseclubs und jeder einzelne Züchter gefordert, ein vermehrtes Augenmerk auf dieses Problem zu richten und im Zuchtprogramm auf deren Beseitigung hin zu arbeiten. Gemäss dem Zuchtregelment des Setter- und Pointer-Clubs Schweiz sind Hunde mit Erbkrankheiten ausdrücklich von der Zucht ausgeschlossen.

 

In der Vergangenheit galt die Linienzucht als das empfehlenswerte Zuchtvorgehen: zur Festigung der erwünschten rassetypischen Eigenschaften wurden Hunde gepaart, welche einen oder mehrere gemeinsame Vorfahren hatten, die diese erwünschte Eigenschaft besassen. Dies führte automatisch zu einem sogenannten Ahnenverlust, dh. in der 4. Generation waren vielleicht anstatt 16 nur noch 12 verschieden Hunde vertreten. Die Rassen sind heute in ihrem Erscheinungsbild weitgehend gefestigt, weshalb es sinnvoller wäre, die genetische Vielfalt einer Rasse zu erhalten und möglichst Paarungen unter unverwandten Hunden anzustreben. Jede Art von Inzucht, auch unter entfernt verwandten Tieren, führt zu einer Erhöhung des Inzuchtkoeffizienten. Ein hoher Inzuchtkoeffizient wird mit Verringerung von Vitalitätsfaktoren (wie Alter, Fortpflanzung, allgemeine Gesundheit) in Zusammenhang gebracht.

 

Ein Teil der heute bekannten Erbkranheiten sind durch einfache Mendelsche Erbvorgänge zu erklären und entsprechend einfacher zu bekämpfen. Leider trifft dies längst nicht auf alle genetischen Erkrankungen zu! Die komplexeren Probleme wie Skeletterkrankungen (z.B. HD/ED), idiopathische Epilepsie, Speiseröhrenerweiterung beim Welpen, u.a. sind auf viele Gene zurückzuführen, oft spielen auch begünstigende Umweltfaktoren eine Rolle. Die Wissenschaftler sprechen da von 'multifaktorieller' und 'polygenetischer' Vererbung. Solche Probleme züchterisch zu bekämpfen ist  schwierig und erfordert eine grosse Offenheit und Ehrlichkeit unter Züchtern und Hundehaltern.

 

Ich möchte  einige möglichen gesundheitlichen Probleme beim Irish Setter erwähnen, die aber in ihrem Auftreten nicht auf diese Rasse beschränkt sind:

Als Erfahrungsbericht hier noch etwas über eine typische Reiseerkrankung, die sich hoffentlich nicht in der Schweiz weiter ausbreitet:

Es handelt sich bei all diesen Berichten um meine eigene Zusammenstellungen, viel Information dazu habe ich aus Rasseliteratur, verschiedenen Büchern und Information von englischen Rasseclubs entnommen. Ich übernehme keine Garantie für die wissenschaftliche Korrektheit meiner Aussagen. Wenn Sie weitergehende Fragen zu diesen Themen haben, so wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt oder an einen Genetiker des Tierspitals Bern oder Zürich.

 

Wer sich über die Genetik resp. Vererbung informieren möchte, dem empfehle ich das Buch 'Vererbung beim Hund' von Inge Hansen, erschienen im Müller Rüschlikon Verlag. Das Buch ist für den Laien gedacht und erklärt leicht verständlich die Grundsätze der Vererbung.

 

28.6.2011/st